Häusliches Glück

Offiziell heißt unsere Bude Bungalow. Sie ist kaum von einem echten zu unterscheiden. Vielleicht wäre der etwas größer. Wir haben trotzdem sehr viel Spaß. Wir behaupten, unser Master Bedroom befände  sich im Westflügel.

Das Bad ist gut ausgestattet mit Dusche, Toilette und Waschtisch. Für mich ist das wichtigste, dass  warmes Wasser kommtI!

In der Küche steht ein runder Esstisch mit vier Stühlen. Alle erforderlichen Dinge wie Kochplatten, Kühlschrank, Spüle sind vorhanden. Über der Tür zur Veranda ist eine Klimaanlage installiert. Auf deren Wärmeproduktion waren wir in den letzten Tagen sehr angewiesen. Der Wind ist kalt, es regnet oft und die Sonne schiebt sich gerne mal die Wolken vors Gesicht.  Aber wenn sie scheint, ist es wunderbar! Aber zurück zur Unterkunft. Der Küchen/Wohnraum ist so groß, dass sich hier auch noch zwei Gästebetten befinden.  Damit du, lieber Leser, nicht auf die Idee kommst, schnell eure Koffer zu packen und mit der Familie bei uns einzuziehen,  kommt der Hinweis, dass das zweite Gästebett  seinen Platz unter dem ersten findet. Aber die Matratze ist so bequem, dass ich hier gerne liege, besonders, wenn ich euch etwas über diese Reise erzähle.

Jeff verwöhnt mich mit einer dicken Schicht Marmelade auf Kuchen

 

Und das sehe ich, wenn ich von meinem gemütlichen Platz aus, nach oben schaue.

Ganz falsch! Das sind nicht Jeffs trocknende Socken, sondern sein von mir liebevoll gefüllter Weihnachtskalender!!

 

Übrigens, der Fernseher kann nur, im Gegensatz zu uns, portugiesisch sprechen.

 

Von unserem Häuschen zu Inges und Karls Haus sind es etwa 150m. Das Schwimmbad liegt auf unserem Weg zu ihnen. Eine Nachbarin wirft sich jeden Morgen in die Fluten, egal wie das Wetter ist. Ihr Mann sieht ihr höchstens zu. Ich hatte bisher noch nicht den Wunsch ihrem Beispiel zu folgen, obwohl ich schon an drei Tagen Shorts tragen konnte und bis zum Knie im Meer war.

Jetzt möchtest du sicher wissen, wie wir uns bei Nicht - Wanderwetter die Zeit vertreiben. Wir haben Spiele dabei. Claudia und Wolfgang werden sich an mein niedliches "Mensch ärgere dich nicht" Spiel erinnern, das so piepsig ist, dass dauernd die Männchen umfallen. Wir lieben es! Außerdem habe ich Kartenspiele dabei. Inges und Karls Spieleauswahl ist noch viel größer. Aber da sie seit 17 Jahren die Winter  auf diesem Platz verbringen, laden sie am Ende ihres Aufenthaltes ihre Schätze auf  eine Palette, die hier übersommert.

Die Gesamtanlage ist weitläufig. Im Sommer wird sie gefüllt sein mit Zelten und Wohnwagen. Jetzt sind, mehr oder weniger verstreut, einige Wohnwagen unterschiedlicher Größe da. Ein einsames Zelt, Marke Hundehütte, habe ich gesehen. Die Häuschen sind auch kaum belegt. Alles geht gemächlich und ruhig zu.

 

Gestern haben wir Jo und Gabi kennengelernt.

Unschwer zu erkennen: Mittagszeit naht.  In der Friteuse brutzeln Pommes.

Wir bleiben stehen, schwätzen und fragen, aus welchem Land Europas sie kommen.

Aus Belgien natürlich! Das hätte ich doch am Duft der weltbesten Pommes erkennen müssen. Sorry. Und was gibt es dazu?

"Turtle".

"Nee, geht gar nicht. Das ist verboten". Jo marschiert zum Wohnwagen und kommt mit einem Teller rohem Fleisch zurück. "Turtle. Die Amerikaner essen das auch zu Weihnachten!" Ich kann erleichtert lachen und wünsche guten Appetit beim Genuss des Turkeys.