Zwölf Tage Pause

Aber nur vom schreiben! Mein herrliches Leben ist weiter gegangen. Ich bin viel gelaufen, meistens über die Felder und an Distelgestrüpp vorbei, über die Düne zum Meer. Hier gibt es eine wohlverdiente Pause mit Buch und Apfel. In Ermangelung einer Decke lege ich mich bäuchlings auf meine kurze Bux. Mit dem Bauch. Der Oberkörper wird durch die Arme abgestützt, und das Buch muss ich auch halten. Lesen am Strand artet fast in eine sportliche Übung aus!

Bislang habe ich weder Steine noch Muscheln gesammelt. Wahrscheinlich ist die Erinnerung an die letzte Sammelaktion noch zu frisch. Sie ist komplett in einem Blumenkasten gelandet. Hier, vor der Abreise. Aber es sind viele Fotos entstanden.  Leider sind die in nicht auffindbaren Tiefen meines Computers untergetaucht. Eigentlich habe ich den Vorgang - Karte aus der Camera nehmen, in den PC Schlitz stecken, einen Namen für die neue Datei schreiben, Fotos auf dem Bildschirm anschauen - mindestens 300 mal gemacht! Pech für mich und für dich.

 

Das erfreulichste Ereignis der letzten Woche ist die Ankunft von Inge und Karl. Am 18. beziehen  sie ihr Mobilhome und beginnen gleich ihre Palette abzuräumen. Eine richtige Schatzkiste! Ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit meinen gelben Boots gefreut. Sie sind noch genauso gemütlich wie vor ihren portugiesischen Sommerferien auf der Palette! Es sind  noch mehr schon vergessene Sachen aufgetaucht. Da ist ein Beutel mit bunter Wolle zu erwähnen, die ich gekauft habe, um Kniewärmer zu stricken. Einer der beiden ist ruckzuck zu einer warmen Mütze umfunktioniert worden:  An einer Seite zubinden, wenden, fertig! Aber auch Weingläser, Gewürze, Wäscheklammern sind wieder im Küchenschrank eingezogen. Er ist voll!

 

Inges und Karls Villa ist fünf Minuten von mir entfernt. Den kleinen Weg mache ich wenigstens einmal am Tag. Wir erzählen, trinken Tee, spielen Karten.  Es sind zwei Spiele, die traditionsgemäß stattfinden, immer in der gleichen Reihenfolge, mit den gleichen Siegern - unter denen ich selten bis nie zu finden bin, egal ob Jeff da ist oder nicht.

In diesem Jahr sind sehr viel mehr Camper hier. Und die meisten kommen Jahr für Jahr hierher. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Freundschaften entstanden sind. Inges und Karl Haus  ist ein  beliebter Treffpunkt. Ich habe in dieser Woche schon einige sehr lustige Menschen kennengelernt, die im letzten Jahr eine Corona - Pause eingelegt haben.

Das schöne Wetter legt auch eine kleine Pause ein. Aber am Sonntag scheint die liebe Sonne wieder.  Jimmy und Catherine nehmen mich mit nach Portimao. Genau, zum Flohmarkt. Satz mit x, war wohl nix. Coronabedingt fällt er diese Woche aus. Aber wir sind nicht die einzigen, die unverrichteter Dinge wieder ins Auto steigen. Und die Taschen der anderen sind viel größer!

Wir fahren weiter nach Alvor. Jeff und ich sind im letzten Winter durch den menschenleeren Touristenort gelaufen und anschließend am Strand entlang zu den Felsbrocken im Meer, die  "Drei Schwestern" heißen (und nicht "Drei Brüder", wie ich geschrieben habe).

Heute laufen wir über einen kilometerlangen Holzsteg, der über das Schwemmland des Rio Alvor gebaut ist.

 

Auf der rechten Seite ist Alvor zusehen, davor der kleine Hafen.

Der Fluß Alvor verschwindet links aus dem Bild und mündet ins Meer.

 

Dieses Foto ist das einzige, das ich wiedergefunden habe, aus einer Serie von mindestens 20 wunderschönen Bildern. Nicht heulen, ich fahre noch einmal hin.