Auf dem Amazonas

Um alles in der Welt, was machst du den ganzen Tag an Bord?

Die meiste Zeit verbringe ich in meiner gemütlichen Hängematte. Zugegeben, sie hätte noch ein wenig breiter sein können, aber alles ist gut. Ich habe die erste Nacht wunderbar geschlafen, trotz des Geräuschs der nie verstummenden  Dieselmotoren. Als das Unwetter mit Blitz, Donner und wolkenbruchartigem Regen einsetzt, wird es besonders gemütlich. Zwei Matrosen lassen eine Persenning runter als Schutz vor dem Wind. Ich liege eingekuschelt in Jans Schlafsack und schaukel fröhlich vor mich hin, in Schwung gebracht durch Wind und Wellen. Herrlich. Und das Erstaunlichste daran ist, dass ich nicht einmal seekrank werde!

Dann und wann schwinge ich mich natürlich raus aus der Hängematte. Ich unterhalte mich mit den Brasilianerinnen - was man so unterhalten nennt. Sie lassen mich ihr exotisches Obst probieren und schreiben mir den Namen in mein Büchlein.

Mit den Männern spiele ich Domino und gewinne sogar das eine oder andere Mal. Aber keiner heult. Im Gegenteil, sie freuen sich über meinen Sieg. Bier trinke ich auch. Oder ich steige auf das oberste Deck. Von dort hat man die allerbeste Aussicht.

Zum Essen kaufe ich am Kiosk einen Voucher und marschiere runter bis zum untersten Deck. Hier gibt es eine Kombüse. Sie quetschen ein gebatenes Ei in ein weiches Brötchen. Dazu gibt es eine Scheibe Ananas und ein kleines Stück Kuchen. Der Kaffee ist zwar heiß, aber leider durch viel zu viel Zucker fast ungenießbar. Frühstück ohne Kaffee geht gar nicht, also, weg damit. Alle sitzen zusammen an langen Tischen. Hier unten entdecke ich das gestapelte Holz, das letzte Nacht verladen wurde.

Oberdeck

Die Rettungsboote befinden sich in den roten Verpackungen. Schwimmwesten liegen oberhalb der hängematten. Und jeden Abend geht die Sonne unter. Manchmal sehr spektakulär.

Schweisstreibende Arbeit

Die Jungs arbeiten so schnell, dass sie kaum zu sehen sind. Aber ich weiß, dass sie da sind! Zwei laden von einem kleinen Schiff aus und einer wirft die Bündel einem Arbeiter auf unserem Schiff zu.

Urwald aus nächster Nähe

Die Farbe des Wassers liegt an den Böden, die der Amazonas und seine unzähligen Zuläufe durchfließen und  überall etwas lösen und mitspülen.


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