Die lebendige Geschichte der Stadt Iquitos

Es sind genau vier Dampfschiffe, die die Bedingungen für den Kautschuk Boom in Iquitos schaffen. Die Strömung des Amazonas ist so stark, dass mit Menschenhand betriebene Boote Richtung Atlantik fahren können - aber nicht mehr zurück. Es gibt schon eine Dampfschiffahrts Verbindung zwischen Iquitos und Europa. Aber jetzt haben sie eigene Schiffe, die den Kautschuk transportieren können. Die Welt braucht Gummi! Es gibt Autos und Fahrräder und vieles andere mehr.

Die Namen der Familien Dunlop und Goodyear sind beispielhaft.

 

Das hier gezeigte Schiff ist 1906 in Hamburg gebaut worden. Es heißt Ayapua und fuhr zur Rubberboom Periode.

Hier ist eine kleine Verrenkung erforderlich. Der weiße Ballen ist Kautschuk, wie er nach dem Tappen der Bäume aus den V - förmigen Rinnen läuft und in einem Gefäß aufgefangen wird.

Die Ballen werden erhitzt und dadurch schwarz. So werden sie verschifft und zu Gold - jedenfalls für die Barone! Der Reichtum einzelner Familien soll so groß gewesen sein, dass einige Snobs  ihre Wäsche zum Waschen nach England geschickt haben. Die Geschichte des Booms ist schnell zu Ende erzählt. Obwohl es strengstens untersagt ist Samen der Gummibäume zu exportieren, gelingt es einem  Engländer, Tausende in einem Versteck mitzunehmen. In London werden sie in Kew Garden aufgezogen und anschließend in Singapur und Malaysia gepflanzt. Als der Boom am Amazonas  in Iquitos und Manaus vorbei ist, ziehen auch die reich gewordenen Familien weiter.

Der berühmte Herzog Film, der in den 80gern  mit  Klaus Kinski und Claudia Cardinale in den Hauptrollen entstanden ist, erzählt eine äußerst spannende Geschichte über den Abenteurer und späteren Rubber Baron Fitzcarrald. Ja, es hat ihn gegeben. Aber er ist mit Anfang dreißig bei einem Schiffsunglück auf einem der zahlreichen Flüsse  ums Leben gekommen. Seine Frau verläßt mit den Kindern Iquitos und eröffnet in Paris eine Pension, die von den reisenden Baronen und ihrer Familien gerne bei Aufenthalten in Europa aufgesucht wird.

Und was bleibt? Zahlreiche Häuser in mehr oder weniger gutem Zustand und das Schiff, das in dem Film eine wichtige Rolle gespielt hat. Es ist jetzt ein hochinteressantes Museum geworden. Es liegt an der Stelle, wo damals der erste Hafen für Dampfschiffe eröffnet worden ist.

 


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