Das Boot ist voll -

aber nicht in Peru auf einem Frachtschiff mit Passagieren!

Oberes Foto:

 

Wo sein Fuß liegt, beginnt meine Hängematte. Und was heißt voll! Voll ist es wenn keiner mehr auf das Schiff möchte.

Dieses erste Foto habe ich zwei Stunden vor Abfahrt gemacht.

 

Unteres Foto:

 

Einige Familien mit Kind und Kegel, nebst einem Teil ihres Hausstandes, steigen noch zu. Sie werden in den nächsten Tagen aus dem Boden unter den Matten einen Campingplatz entstehen lassen.

Die Stimmung unter den Reisenden ist völlig entspannt. Selbst die Männer, die zuletzt keinen guten Schlafplatz mehr finden, binden ohne zu Murren ihre Hängematte an der Reling fest. Und wenn es regnet? Dann binden sie sie ab bis es wieder aufhört. Diese Gelassenheit möchte ich haben!

In der Nacht gibt es heftigen Regen. Über einem Teil "meines"  oberen Decks ist aus Holz, umwickelt mit Draht und wahrscheinlich unterstützt durch viele Gebete, ein mit Plastikfolie abgedecktes Dach entstanden. Zwischen meinem Metallhimmel und dem neu Konstrierten ist eine Spalte, durch die das Regenwasser fröhlich plätschert. Die Decken und Unterlagen werden so lange verschoben, bis alle im Trockenen liegen.

Und dann gibt es noch einen lauten Knacks, begleitet von erschrockenen Rufen. Eine der Holzlatten ist gebrochen. Die Last der Hängematten ist wohl doch zu groß! Ruckzuck finden die Betroffenen mit Unterstützung ihrer Nachbarn eine neue Lösung und alle schlafen weiter.

Ich höre von niemanden den Ruf nach der Schiffsbesatzung! Die Passagiere helfen sich selbst.


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