Die Kälte und die Höhenkrankheit -

Heute wird gejammert!

Noch um eine Kurve, und da ist es schon, das  Häusermeer von Puno mit dem kleinen Stück Titicacasee in der Mitte! Unverkennbar alle Häuser, die bei Familienzuwachs oder mehr Geld in der Tasche, aufgestockt werden können! Puno hat erheblich in den vergangenen Jahren an Bautätigkeit zugelegt!

Der Bus bringt uns zum See - in Wirklichkeit zum Busbahnhof. Von hier aus fahre ich mit dem Taxi zu meiner Unterkunft. Gut genug - für eine Nacht. Es ist alles vorhanden und auch sauber. Vielleicht mit dem Teppichboden etwas aus der Zeit gefallen. Ich teste als erstes die Qualität des Internets: hervorragend. Besser als in Lima! Dann muss ich unbedingt etwas essen. Die Wirtin zeigt mir auf dem Plan wie ich gehen muss, um an die Plaza d´  ´Armas zu kommen. Hier am Mittelpunkt des Ortes ist immer alles Wichtige zu finden.

Mir fällt ein kleines Lokal in der ersten Etage auf. Das sieht nett aus. Die Besteigung des hölzerne Berges schaffe ich vielleicht noch gerade. Mir ist so schwindelig, dass ich kaum gerade laufen kann. Im Restaurant ist eine sehr nette Engländerin. Ich klage ihr mein Leid, dass ich die Höhe von hier 3800m einfach nicht vertrage. Mein Körper muss sich erst daran gewöhnen. Sie empfielt mir Coca Tee. Mir ist alles Recht. Den habe ich auch schon auf der Reise mit Heini getrunken. Damals hatte ich ähnliche Beschwerden.

Zum Essen bestelle ich eine Huhnersuppe. Nachdem ich vom Fenster aus das Glück hatte, das Foto vom Plaza d` Armas mit der Kathedrale im Hintergrund zu machen, wanke ich satt und zufriedener zu meiner Unterkunft.

Ich verlängere meinen Aufenthalt. So kann ich auf gar keinen Fall morgen wieder 8 Stunden im Bus sitzen, um nach La Paz zu fahren.

Mir ist so kalt, dass ich einen Pullover zusätzlich anziehe, in Jans Schlafsack krabbel, ihn bis oben hin zuziehe und noch die zwei Pferdedecken des Hotels über mich decke. Ich will nicht mehr jammern, als unbedingt erforderlich, irgendwann wird es in dem Bett gemütlich. Obwohl meine Beschwerden keineswegs vorüber sind, kann ich schlafen - mit mehreren Unterbrechungen.

Morgens schleppe ich mich die Treppe hinunter zum Frühstück. Es gibt sogar ein gebratenes Ei.

Da ich meine Tasche nach der Leggins erfolgreich absuche und noch ein paar Socken aus dem vorletzten Flieger finde, kann ich mich ausreichend warm kleiden, um wenigstens der Kälte Herr zu werden. Der Schwindel begleitet mich den ganzen Tag - ausser, ich liege auf dem Bett und schreibe an meinem Blog!

Bei meinem morgendlichen Gang zur Kathedrale, kaufe ich den davor sitzenden Mütterlein je vier Kerzen ab. Die entzünde ich für unsere zahlreichen Verstorbenen - Gunther wäre am 23. Januar 73 Jahre alt geworden - und den Rest für uns Lebende. Verbunden mit innigen Gebeten, wird alles gut werden.

Bei meinem nachmittäglichen Rundgang kaufe ich auch wieder etwas zu Essen und eine Flasche Wasser. Dann tapse ich zurück auf mein Bett.

Im Internet habe ich in La Paz im Zentrum ein Zimmer bestellt und hier im Hostel einen Fensterplatz für den Bus morgen. Und jetzt ziehe ich mich wieder warm an und gehe zu Abend essen. Es ist schon 18:30h und dunkel.


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