Abschied von Natal und Ankunft in Fortaleza

Wenn das nur so schnell ginge!

Natal hat mir ausnehmend gut gefallen. Die Stadt ist auffallend sauber, die Bewohner freundlich und hilfsbereit. Darin unterscheidet sich die Bevölkerung allerdings nicht von anderen Städten, die ich besucht habe.

Und dann ist da noch die Affenfamilie, die täglich zweimal durch die Bäume tobt.

 

 

 

 

Nich zu vergessen der wunderschöne Ausflug mit Beatriz und Stefan zum Fort der heiligen drei Könige.

Wir haben uns mit Uber bis zu der gewaltigen Brücke über den Rio Potengi bringen lassen. Von dort aus sind wir zu Fuß über den Strand gelaufen.

Ein Blick zurück zeigt Beatriz und weiter hinten Stefan, der wie ich die Skyline von Natal fotografiert.

Das Fort ist laut  Beschreibung am 6. Januar 1598 fertiggestellt worden. Das Datum bestimmt den Namen: Das Fort der heiligen drei Könige, auf Portugiesisch: Fortaleza dos Reis magos. Es sollte die Portugiesen schützen vor den damaligen Einheimischen,  sowie  erwartete Angriffe der Franzosen abwehren.

Das ist alles Schnee von gestern. Mittlerweile haben sich die ursprünglichen Bewohner, die Eroberer, die späteren Sklaven sowie alle Eingewanderten von überall her, munter gemischt und herausgekommen sind  Brasilianer in allen Hautschattierungen, die ich so mag.

Der Rückweg ist weit und ein weiter Weg macht hungrig und durstig. Beide Probleme lassen sich lösen. Wir finden einen geeigneten Tisch und Stühle, bekommen  kaltes Bier und entdecken einen Mann mit einem frischen Fisch, der frischer nicht sein kann.

Der Fisch wird für uns zubereitet. Nur Fisch, kein Salat nur ein paar Tomatenscheiben und Zwiebelringe als Deko, also  Fisch pur! Und nicht zu vergessen, das kalte Bier!

Ja, und viel zu schnell ist die große Platte leer.

Wir wandern zur nächsten Bushaltestelle, warten, warten. Wir warten so lange, dass wir schon überlegen ein Taxi zu rufen, als der lang Erwartete um die Kurve braust. Die Freude schwindet schnell. Der Bus ist eigentlich schon voll. Wir sind nicht die einzigen, die sich noch rein quetschen! So ist dann auch die Fahrt. Wir werden hin und hergeworfen, krallen uns an den Stangen fest und sind irgendwann froh. als unsere Haltestelle erreicht ist. Geschafft! Den Rest gehen wir gemütlich zur Pousada und ich  - sofort nach dem Duschen - ins Bett. Was für ein wunderschöner Tag!

Für einen kleinen Rückblick auf Natal, war das ganz schön viel!

Darum will ich jetzt nur ganz kurz über meine Eindrücke während der Fahrt von Natal nach Fortaleza erzählen.

Mittlerweile bin ich tausende von Kiliometern mit Bussen durch Brasilien gereist. Ich schaue natürlich nicht nur aus dem Fenster, ich lese auch, oder es ist dunkel. Aber immer wieder wundere ich mich, dass mich die meistens karge Landschaft im Nordosten so beeindruckt. Ich sehe kaum Vieh, sehr selten  Esel, Pferde, oder ein paar Ziegen. Manchmal kommen wir an großen Tankstellen vorbei. Kleine Ortschaften durchfahren wir. Die haben zur Rettung ihrer Bevölkerung die Straße bei Ortsbeginn und Ortsende mit "Bumpern" versehen. Die bremsen den leidenschaftlichsten Schnellfahrer aus! Große Städte befinden sich nur am Anfang und am Ende meiner Reise.

Heute gibt es viele Kakteen Bäume zu sehen. Die Triebe erinnern an Schlangen. Dazwischen immer  wieder Akazien mit und ohne Laub. Auch die Palmen sind von unterschiedlicher Qualität. Etliche haben ihre "Puscheln" verloren. Sie stehen nur noch kahl da.

Mancherorts muss der Boden so tonhaltig sein, dass sich Ziegeleien angesiedelt haben. Sie sind schon alt, von manchen stehen nur noch die Schornsteine der Brennöfen. Aber einige qualmen noch ganz munter.

Als nächstes sind mir etwa zwei Stunden vor Fortaleza Windparks aufgefallen. Einige Rotoren drehen sich. Die meisten stehen still. Ich schätze, im Ganzen habe ich 100 Windräder gesehen. Wäre das Ausnutzen der Sonnenkraft nicht erfolgreicher? So macht sich der Reisende, in dem Fall die Reisende, Gedanken über das was sie sieht. Und wer löst meine Rätsel?

Hallo, Renato, dieses Foto habe ich extra für Dich machen lasse, damit Du mir glaubst, dass ich in Deiner Heimatstadt war!