Wer reist nimmt manche Strapaze auf sich, freiwillig und hoffentlich meistens ohne zu murren. Darum hat der oder die Reisende auch verdient, sich dann und wann verwöhnen zu lassen.
Ich bin dankbar für jeden auch in der Nacht funktionierenden Lichtschalter und fließendes Wasser. Sollte es auch noch warm aus der Dusche laufen, bin ich geradezu glücklich. Wie kann ich mich freuen, wenn ein Bett frisch bezogen ist und das Kopfkissen kein müffelnder Klumpen!
Ich könnte mich noch eine Weile über Annehmlichkeiten auslassen, die für die meisten von uns zu Hause selbstverständlich sind. Zu Hause! Das ist der springende Punkt. Ich bin tausende von Kilomtern gereist um irgendwo anzukommen, wo ich nicht einmal die Sprache kenne, wo die Speisen anders sind und in manchen Fällen auch die Regeln.
Ich reise mit großem Interesse für das jeweilige Land und um das tägliche Leben der hier lebenden Menschen kennen zu lernen.
Aber manchmal brauche ich trotz aller Lust am Unterwegssein etwas das mir vertraut ist, wo ich mich geborgen fühle, wo ich eine Weile entspannen und genießen kann.
Nach dieser langen Vorrede komme ich zum Hotel El Auca. Ich habe darüber in meinem alten Reiseführer gelesen. Da wird es als bestes Hotel der Stadt beschrieben. Das Wunderbare ist daran hat sich mit Sicherheit nichts geändert.
Ursprünglich ist es ein Camp für Mitarbeiter einer Ölfirma gewesen. Vor fast 50 Jahren hat der heutige Besitzer es gekauft, umgebaut, umbenannt und mit Herzblut und Unterstützung durch seine Familie zu dem gemacht, was es ist, einer Oase in einer lauten, heißen Stadt.
Das Haus wird ohne Hektik geführt, für jedes Problem der Gäste wird eine Lösung gesucht. Im Restaurant laufen nicht gleichzeitig drei Fernseher mit der neuesten Reklame, sondern ich höre Musik in angenehmer Laustärke. Und das Beste kommt immer zum Schluß: Die Gespräche mit Alex, dem Manager. Wir tauschen uns aus über das unterschiedliche Leben in unseren Ländern. Ich betone immer, dass mit dem Feststellen von Unterschieden keine Wertungen einhergehen.
Ich hätte gerne Fotos gezeigt, von dem parkähnlichen Garten, dem Äffchen, das sich im Restaurant ein Brötchen gemopst hat, von den Schildkröten, die ich beim Abendspaziergang beobachte oder dem Rodent, das langsam die Wege abschreitet. Aber leider habe ich - wieder einmal - etwas falsch gemacht, sodass die Fotos unscharf sind. Nutzt also eure Fantasie!