Und wieder geht es durch die Anden, diesmal nach Bogota

Ich erwische gerade noch den 10 Uhr Bus und  habe einen Fensterplatz. Juchu, und der Sitz neben mir ist frei. Das verspricht eine angenehme Fahrt zu werden.

Am Mittag lassen wir die Berge hinter uns. Die Landschaft ändert sich, wird zu Weideland mit leichtem Baumbestand.

Am frühen Nachmittag hält der Bus vor einem Restaurant. Es gibt eine halbstündige Pause zum Essen und Füße verteten. Eine Schüssel Suppe und ein paar Schritte beleben meine Lebensgeister so, dass ich beginne mir einzubilden, dass ich mich mit 10 Stunden Fahrzeit sicher geirrt habe.

Wir überqueren noch einige Flüsse und da ist es auch schon wieder so weit: Die Berge sind zurück!

Hier ist in der Ferne einer der Flüsse zu erkennen. Wir sind nicht die einzigen, die sich über oft enge Straßen bergauf, bergab quälen. Außer der Transamerikana gibt es keine Möglichkeit von A nach B zu kommen. Wenn vor uns ein schwerer Laster fährt, der wegen der vielen Kurven nicht zu überholen ist, kleben wir eben dahinter! Aber dafür habe ich einen Gruß aus der Heimat bekommen: Ein Container mit der Aufschrift "Hamburg Süd"!

Der Bus ist pünktlich. Kurz nach 20 Uhr stehe ich mit meinem Gepäck am Busbahnhof und frage zwei Polizisten nach der "Info". Die ist offensichtlich schon geschlossen. Die Polizisten und ein dritter Mann der sich zu uns gesellt, beratschlagen, wie die alte Frau jetzt am besten an ein preisgünsiges in der Nähe liegendes Hotel kommt. An Hand des Übersetzungsprogramms im Handy raten mir die Polizisten mit dem Taxifahrer, der ihnen bekannt ist, zu einem Hotel zu fahren. Das mache ich auch. Bis auf die Kleinigkeit, dass das angeblicheTaxi eine private Rostlaube ist und das Hotel viel zu teuer und wir ein andereses suchen, ist alles gut.

Irgendwann sitze ich auf meinem prächtigen Bett und denke: Ich habe Hunger. An der Rezeption bestelle ich den Pizza - Dienst. Er bringt zwar keine Pizza aber ein belegtes Brötchen und ein Bier. Jetzt kann ich gut schlafen