Die brodelnde Megastadt Bogota

Bogota ist die Stadt, in die ich nie wollte! Die Größe! Die Menschenmengen! Der Verkehr! Der Dreck! Wie ihr seht bin ich kaum voreingenommen.

Auf jeden Fall bin ich jetzt hier.

Mein Plan ist -  wenn ich schon einmal da bin - ins Center zu fahren, alles Sehenswerte anzuschauen, ein preisgünstiges Flugticket nach Leticia zu kaufen und dann - nichts wie weg. Ich träume schon von einem Schiff auf dem ich gemütlich in meiner Hängematte liegend Manaus entgegen schippere. Wie gesagt, das war die Idee.

Die Wirklichkeit sieht so aus, dass ich den preiswerten Flug vor einem Vierteljahr hätten buchen müssen. Nach ein paar Stunden Internet Recherche gebe ich den Plan auf und suche nach preiswerten Flügen Richtung Recife. Ich finde einige Flüge. Wenn ich auf "preiswert" verzichte und auf "Direktflug", könnte ich etliches finden. Aber wer will schon für ein Vermögen kurz in Lima oder Panama oder Sao Paulo zwischenlanden! Ich nicht. Fliegen gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Es ist nur Mittel zum Zweck.

Zu guter letzt finde ich für den 20. 2. 18 einen Flug, der genau richtig ist. Ich bitte Meike ihn zu buchen. Und das klappt. Hier im PC ist die Bestätigung.

Weil ich mich über die Abflugzeit Recife - Frankfurt informieren möchte, "blättere" ich in meinen Emails zurück, bis ich den am 27. 11.17 gebuchten Rückflug finde. Wenn ihr mich hättet sehen können, wie der Schreck mich beim Lesen durchfahren hat: Ich fliege gar nicht von Recife ab sondern von Fortaleza!

Es wird also nichts aus gemütlichem am Strand liegen und Urlauberin spielen. Ich darf noch einmal Bus fahren! Das ist auch schön. Dann bleibe ich ein paar Tage in Natal. Da hat es mir vor einem Vierteljahr sehr gut gefallen. Von da aus ist es nur noch eine Tagesreise bis Fortaleza.

 

Jetzt bin ich erst einmal in Bogota.

Ich halte mir einen grünen Bus an von dem ich hoffe, dass er mich ins Zentrum bringt. Ich habe Glück. Der Fahrer gibt mir noch einen Tipp wie ich zur  Kathedrale komme und nach einem kurzen Fußweg erreiche ich die Plaza de Bolivar.

Ich bin nicht die Einzige auf dem Platz. Es ist Sonntag und die Familien fühlen sich hier wohl. Verkaufsstände bieten alles was das Kinderherz begehrt, angefangen bei Süßigkeiten über Seifenblasen Pistolen bis zu Getränken.

Was nicht auf dem Foto zu erkennen ist, sind die Tauben! Für mich persönlich sind sie in diesen Mengen eine Plage. Ich werde den Platz sicher nicht überqueren!

Ich lasse mich mit den anderen durch die Straßen treiben. Es ist gemütlich und ich revidiere einige meiner Voreingenommenheiten.

Ist das nicht schön? Dieser Innenhof gehört zu einem kulturellen Komplex, in dem das Museo de Moneda, das Museo de Arte, das MAMU - eine permanente Kunstausstellung die repräsentativ für Kolumbianische, Südamerikanische und Kunst der ganzen Welt steht. Dann gibt es noch das Museo Botero. Der Werke  Boteros haben mich in Medellin sehr beeindruckt und ich freue mich hier mehr von ihm zu sehen. Und wem gehört der ganze Komplex? : Der "Banco de la Republica".

 

Ich muß jetzt noch grinsen wenn ich an den kleinen Fast - Zwischenfall denke.  Laufen kann alte Frauen schon anstrengen, darum bin ich erfreut, als ich in der Mitte des Raumes die Sitzgelegenheit entdecke. Keine Panik, gerade als ich mich setzen will erkenne ich mein Versehen. Die "Sitzschalen" sind Kunst. Da wäre der Wächter aber gesprungen!

Dieses Kunstwerk ist von Leopoldo Richter, geboren in  Grossauheim. Ich schreibe mir den Namen auf. Ich schaue nachher im Computer nach, wieviele Orte in Deutschland Grossauheim heißen!

Jetzt bin ich bei Botera angelangt. Dieses Gemälde nennt er "Familie".

Hier ist seine "Mona Lisa". Er hat noch eine gemalt mit 12 Jahren, die in New York hängt.

Ich verbringe den ganzen Nachmittag in den Austellungen mit dem historischen Ambiente. Leider ist meine Batterie fast leer. Ein Grund mehr, noch einmal hierher zu kommen.

Jetzt will ich ins Hotel, es wird kühl. Einen Bus finde ich nicht. Ich weiß nicht, nach welcher Nummer oder welchem Stadtteil ich auf den Busschildern Ausschau halten soll. Ganz schlechte Vorbereitung!! Dann fahre ich eben mit dem Taxi.