Von Mazan bis Pantoja

Es macht Spaß mit dem flotten Boot unterwegs zu sein!

Der jeweilige Steuermann muß den Fluß und seine Untiefen sehr gut kennen. Es sind sehr oft Hindernisse unterwegs, angefangen von kleineren Holzstücken bis zu ganzen Stämmen. Dann wird das Gas weggenommen und das Schiff, das gegen die Strömung unterwegs ist, steht, oder wird sogar abgetrieben, sollte sich trotz aller Vorsicht etwas in der Schraube verheddert haben und der Motor abstirbt.

Das geschieht leider oft. Manchmal müssen beide Experten versuchen, den Schaden zu beheben. Aber nach einer Weile geht es immer weiter.

Der Dschungel gleitet an mir vorüber, oder, wenn wir uns in der Nähe des gegenüber liegenden Ufers befinden, kann ich Wasser und Wolkenbilder sehen.

Manchmal lasse ich mich auch durch spannende Geschichten auf dem Kindle von den Naturschönheiten ablenken.

Viel Wasser ist hier nicht unter dem Kiel!

Besonders neugierig werde ich, wenn Menschen im Spiel sind. Hier wird sich nicht nur gewaschen, sondern auch das Boot geleert. Nach einem starken Regen ist das sicher immer erforderlich.

Dieser Ort ist größer, er hat sogar einen Anleger. Die Treppe rechts führt dorthin.

Ich habe das Foto ausgewählt, weil du jetzt erkennen kannst, dass die  Wasserhöhe im ganzen Amazonien  sich ändert, nicht nur am Amazonas selbst.

Das Boot, mit dem ich unterwegs bin, gehört zur gleichen Firma wie die beiden, die im Bild zu sehen sind. Am besten in Schuss ist das Büro in Iquitos. Bei den Booten sollten sie den einen oder anderen Soles investieren!

Meistens legen wir an wie hier: der Bug schiebt sich über das Ufer und sitzt mehr oder weniger fest. Passagiere steigen aus oder andere kommen an Bord. Manchmal möchte ein Fischer Treibstoff für seinen kleinen Motor am Kanu haben.

 

 

 

 

Eine junge Mutter mit Baby und der älteren Tochter sind für ein paar Stunden unsere Fahrgäste.

 

Um die Mittagszeit verteilt der Schiffsjunge Brötchen mit eingequetschtem Spiegelei und Cola.

Dieser Seelenverkäufer ist das langsame Schiff, das unterwegs nach Pantoja ist. Er benötigt eine Woche für die Strecke. Meine Hängematte wäre wieder zum Einsatz gekommen. Aber in Anbetracht des lausigen Zustands des Schiffs, habe ich von der Idee Abstand genommen.

Wir kommen gegen 18h in Santa Cothilde an. Da ich hier auch im letzten Jahr geschlafen habe, weiß ich, was mich erwartet. Die schwere Tasche bleibt an Bord. Nach wenigen Metern  auf einem asphaltierten Weg, erreiche ich  die Unterkunft. Ich bekomme Zimmerschlüssel Nr. 7, der leider schon beim ersten Versuch die Tür zu öffnen, im Schloss abbricht. Sorry.

Zwei Männer wollen den Schaden sofort beheben. Als ich später vom Essen an der Straße zurück komme, ist alles so wie vorher. Aber ich kann das Zimmer von innen verriegeln und das reicht mir.

Auf meinem Ticket steht, dass die Fahrt um 5h fortgesetzt wird. Darum bin ich etwas verstört, als ich schon um 3h den Ruf "Vamos!" höre.  Ich springe aus dem Bett, schnappe wegen des Lichts den Kindle, reiße die Tür auf und treffe unseren Schiffsjungen, der mit der Taschenlampe auf dem Flur herum funzelt.

Tatsächlich setzen wir die Fahrt in stockdunkler Nacht um 4h fort. Sogar mit mir und all meinen Klamotten!

Ist das nicht wunderschön? Blauweißer Himmel, glattes Wasser. Ruhe ausstrahlend.

 

Auf dem Schild, das etwa in der Mitte der Häuserreihe zu erahnen ist, wird Wahlwerbung gemacht. Da unterscheidet sich Peru nicht von Deutschland. Die Einwohner müssen irgendwie dazu gebracht werden, die - für die Person auf dem Plakat - einzig richtige Partei zu wählen!

Der Herr in Grün scheint hier kein Unbekannter zu sein. Im Laufe unseres Aufenthaltes - und der dauert: ein Kanister muß durch einen dünnen Schlauch mit Treibstoff gefüllt werden - gesellen sich immer wieder andere Männer zu ihm. Vielleicht ist er der zuständige Politiker, der seinen Wahlkreis besucht, um Wohltaten zu versprechen!?

Die Dächer der meisten Häuser sind mit trockenen Palmwedeln gedeckt.

Hier legen wir zum Mittagessen an. Das Restaurant wird schon um das vordere Gebäude erweitert. Kein Wunder! Das Essen ist schmackhaft, der Tisch gedeckt, die Küche so sauber, wie ich es hier noch nie gesehen habe!  Leider kann ich nicht die ganze Portion verdrücken. Die Mengen sind zu groß. Und mein Gefuchtel zwecks Mengen - Reduzierung ist auf "blinde Augen gestoßen".

Nach einer kurzen Pause zum Füße vertreten, setzen wir die Fahrt fort.

Es ist ds erste Mal, dass ich am Ufer einen Friedhof entdecke! Außer dem großen Kreuz, habe ich viele Reihen kleinerer sehen können.

Eie kleine Weile werden wir das Sonnenlicht noch genießen können!

Ich genieße auch diesen Sonnenuntergang. Ganz viel Schöneres kann ich mir nicht vorstellen.

Pantoja erreichen wir um 19h im Dunkeln. Was für ein Tag! Was für eine Reise!