Entspannt von Rocafuerte bis Coca!

Entspannt zu sein, ist kein Wunder auf diesem Schlaf-  und Schlummerkahn!

Aber bis ich auf dem Schiff bin, ist bei mir von Entspannung nicht die Rede.

 

Um 6h bin ich mit Sack und Pack an der Schiffsanlegestelle verabredet. Ich bin sogar schon um 5:45 mit Sack und Pack an der Stelle, an der es gestern Abend noch gelegen hat. Aber kein Schiff mit zwei Schlauchbooten auf dem Dach, ist weit und breit zu sehen!

Ich lasse die Reisetasche stehen und laufe mit dem Rest am Ufer entlang. Sollten die etwa ohne mich gefahren sein? Dann könnte ich nicht einmal das reguläre Boot nehmen. Das ist schon seit einer halben Stunde unterwegs!

Ich laufe noch einmal am Ufer auf und ab. Plötzlich meine ich Stimmen zu hören. Ich werfe noch mehr Ballast ab und laufe so schnell ich kann in Richtung Stimmen. Es ist mittlerweile  6:5h.  Und da sehe ich sie. Zwei meiner schwedischen Freunde sitzen auf der Treppe zum übernächsten Anleger und unterhalten sich. Der Stein, der mir von irgendwo herabfällt, ist so schwer, dass ich ihn nicht hätte heben können!

Ja, höre ich, sie mußten gestern Abend die Boote  weiter entfernt von der alten Liegestelle vertäuen,  aber wären niemals ohne mich losgefahren.

Das beruhigt mich sehr. Meine drei Gepäckstücke müssen noch geholt werden. Einer der beiden springt sofort auf und läuft mit mir zurück.

Aber ab dem Augenblick,  an dem  ich an Bord klettere, ist alles total easy und entspannt.

Jetzt warten wir nur noch auf das kleinere Transportboot. Es besorgt noch Treibstoff und dann geht die Reise los.

Der einzige, der außer mir nicht schläft, ist der Steuermann!

Ich habe ein Polster bekommen, um es mir auch bequem zu machen, strecke meine Beine auf der Bank aus und genieße die letzten Stunden auf dem Fluss. Sollte es langweilig werden, schmökere ich im Kindle.

Jedesmal , wenn einer wach wird, will er mir eine Decke geben. Aber ich friere nicht. Nur weil mir die Haare durch den Fahrtwind immer ins Gesicht fliegen, ziehe ich die Kapuze über den Kopf. "You are a tuff lady", murmelt einer. Danke.

Der Himmel bleibt fast den ganzen Tag grau, aber es regnet nicht.

Kannst du die Deko an dem Baum erkennen? Es sind nicht etwa Früchte sondern Vogelnester.  Vielleicht finde ich noch einen Experten, der mir sagen kann,  welcher Künstler der Vogelwelt diese Nester baut.

Dieser Verbund ist unterwegs zu einer Bohrstation. Zum Schwimmen ist der Napo in der Nähe der Ölbohrstellen nicht mehr geeignet.

Gegen Mittag ist die größte Müdigkeit überwunden. Es wird erzählt, gelesen oder weiter gedöst.

 

Jonathan zeigt mir auf seiner Kamera die wunderbaren Fotos, die sie im Dschungelcamp und beim Angeln gemacht haben. Wen so ein außergewöhnlicher Angelausflug interessiert, kann www.wildseaexpedition.com  aufrufen und sich informieren.

Mittags legen wir bei einem kleinen Restaurant an und essen zusammen. Anschließend sind es nur noch drei Stunden, bis wir die Brücke von Coca entdecken.

Der Abschied nach dem Ausräumen der Boote und dem Schleppen der Klamotten an die Straße, geht dann ganz schnell. Eigentlich wollen die Jungs mich in die Stadt bringen und eigentlich sollte der Bus auch schon auf die Gruppe warten. Aber, alter Schwede, wer weiß, wo der steckt!

In der Ferne sehe ich kleine gelbe Taxen unsere Straße queren. Dahin werde ich laufen. Ich verabschiede mich von jedem, bedanke mich noch einmal für das Mitnehmen, wünsche allen eine gute Heimkehr und mache mich auf die Socken zum El Auca, meinem Hotel in Coca.