Tulum

Mir ist zumute wie Silvester: Die letzte Nacht, das letzte Frühstück...

Der Unterschied ist nur, es beginnt kein neues Jahr, sondern ich fliege heute nach Hause. Und ich freue mich darauf ohne Ende!

Ehe ich mich mit Sack und Pack zum Busbahnhof bewege, will ich von den letzten Tagen in Tulum erzählen. Ordnung muss sein.

 

Der Bus braucht 3,5 Stunden, um - gößtenteils durch struppigen Busch, dann und wann durch eine Ansiedlung,  Tulum zu erreichen.

 

Meine Unterkunft liegt vier Blocks von der Hauptsraße entfernt. Es ist sehr ruhig, die Leute, die hier Verantwortung haben, sind hilfsbereit und freundlich.

Das allerschönste ist der Pool! Das sehen die vielen Vögel, die ohne Unterlass ein Bad nehmen, auch so. Es wird mir nie langweilig ihre Strategien zu beobachten, wenn sie ein kühles Bad nehmen wollen. Die Großen, mit den langen Beinen, können auf der obersten Stufe der Treppe stehen, die Kleinen müssen im Flug sehen, dass ihr Bauch nass wird!

Keine Sorge, dass war nicht mein ganzes Programm für diesen - besonders bei Amerikanern - beliebten Ferienort.

Ich bin mit dem Collectivo zum Strand gefahren. Den Angaben meines Hoteliers entsprechend, suche ich die Haltestelle. Nach mehrmaligem Nachfragen finde ich sie. Es fehlen nur noch zwei Personen in dem Büsschen. Dann kann es losgehen.

Das Städtchen Tulum ist einige Kilometer vom Strand entfernt. Wer annimmt, dass es sich nur um Sand und Wasser handelt, irrt gewaltig! Der ganze Strand ist mit Hotels, Restaurants, Beech Clubs, Geschäften bebaut, sozusagen ein Ferienort für sich. Das bedeutet, dass normale Gäste aus der Stadt keinen Zugang zum Wasser haben. So ein Schiet!

Glück habe ich eigentlich immer. So auch heute. Eine Frau steigt ein, die Englisch spricht. Sie hilft mir mit guten Tipps. Bei ihrem letzten Urlaub ist sie in einem sehr netten Hotel gewesen. Das empfielt sie mir jetzt. Sie übernimmt sogar meine Transportkosten, weil ich nicht so schnell mein Geld in all dem Gedöns finden kann!

Frischen Mutes stapfe ich durch den weißen Sand Richtung Rezeption. Wie wunderschön! Eine Terasse, ein Restaurant, alle Möbel in den vielen Farben des Wassers gestrichen, zuvorkommendes Personal und Wasser! Was will ich mehr.

Unter Palmen sitzend, bestelle ich mir einen Cocktail und später ein Gericht, schaue, lese, genieße diesen wunderschönen Tag.

Auf dem Rückweg wird es schwierig Transport zu finden. Alle Collectivos sind besetzt und halten nicht an. Ich laufe an der Straße entlang und treffe eine junge Frau, die wartend am Rand steht. Sie hat ein Taxi bestellt und nimmt mich freundlicherweise mit. Im Hotel angekommen, hüpfe ich in den Pool.

Tulum ist für seine Maya Ruinen bekannt. Die will ich unbedingt anschauen. Ich leihe mir im Hotel ein Fahrrad, ziehe mir den schlabberigen Hut über den Kopf und strampel mit dem zu kleinen Rad los. Ihr kennt ja meine Devise: "Ist mir doch egal wie ich aussehe!"

Der Weg dorthin ist zum Teil der gleiche wie zum Strand. Ich biege am Ende nur nach links, statt nach rechts ab. Hier sind auch die öffentlich zugänglichen Strände.

Nach zwei Kilometern kommen die ersten Sperren für die Ruinen. Mit dem Fahrrad bin ich flott da. Nur stehen hier schon zig Räder. Alle sehen sich sehr ähnlich. Die Farben sind zwar unterschiedlich, aber von den Blauen, wie meins ist, sind sicher schon 30 vorhanden! Ich pflücke einen Zweig, den ich ins Körbchen lege und außerdem fotografiere ich den Namen meines Sattels!! Was kann jetzt noch schiefgehen.

Während die Warteschlange sich langsam Richtung Kasse bewegt, bekommen wir Besuch. Die Dame, die hier im Hotel den Boden wischt, meint, das sei ein Zorro.

Die Ruinen sind beeindruckend, die Beschreibungen äusserst informativ. Überall wird fotografiert. Bei einer Session mache ich auch mit und drücke einer jungen Frau meinen Fotoapperat in die Hand.

Außer den vielen Ruinen gibt es einen Abstieg zum Meer. Da ich meine Vorkehrungen getroffen habe - den Bikini angezogen und Karins blaues Handtuch dabei habe - steige ich die Treppen hinunter, wechsel die festen Schuhe mit den Schlappen und versuche ein schattiges Plätzchen zu finden. Lachhaft! Es ist Mittag, wo soll da wohl Schatten sein? Egal, ich habe den Schlapphut. Der muß reichen als Vorbeugung gegen einen Sonnenstich.

Ganz lange halte ich es in der Hitze nicht aus!

Auf dem Rückweg treffe ich einige Iguanas. Sie tun so, als wären sie nicht zu sehen, solange sie sich nicht bewegen.

Die Anlage der Maya Ruinen ist weitläufig. Es ist ein Glück, dass sich die Menschenmassen, gegliedert in  unterschiedliche Führungen, nicht die kleinen Schattenoasen streitig machen. Ich sitze in jeder und genieße einen Schluck lauwarmes Wasser.

Und mit meinem allerschönsten Palmenfoto verabschiede ich mich.

Diese Reise war - wie jede Reise - etwas Außergewöhnliches. Ich habe viele Menschen getroffen, einige sogar etwas besser kennengelernt wie Julio, Olaf und Linda.

Diesen Blog zu schreiben, hat meine Zeit gegliedert und Dank Connies lieben Kommentaren, habe ich auch nie die Lust verloren, weiter zu schreiben. Noch jemandem möchte ich danken. Jeff. Ihn habe ich auf der letzten Reise kennengelernt und er hat täglich mit mir Video - ge - Whatts - apped.

Ab morgen kann ich wieder in meiner eigenen Sprache sprechen. Juchhu.

 

Jetzt habt ihr alle eine Aufgabe: Wünscht mir einen guten Flug.