Wir entdecken einen neuen Weg

Wir laufen beide gerne. Der Unterschied liegt in der freudigen Überwindung größerer Höhenunterschiede. Jeff liebt es sich anzustrengen, dass der Schweiß läuft. Ich dagen bevorzuge es geradeaus zu laufen oder den Berg hinunter. Ich weiß, wer runter will, muss zuerst rauf steigen. Aber ich denke, ihr habt mich verstanden und wer mich kennt, ist nicht überrascht, stimmt`  s, Ruth?

So versuchen wir unseren beiden Vorlieben gerecht zu werden. Kleine Erhebungen meistere ich - sogar ohne zu klagen. Dafür nimmt Jeff in Kauf, dass er lange Strecken marschieren muss, ohne nach oben  krabbeln zu dürfen.

So eine gemütliche Strecke haben wir gestern entdeckt. Und das, ohne uns weit vom Camp zu entfernen. Im Gegenteil, der erste Teil führt direkt am Zaun entlang.

 

 

Wir bewundern die "Geschosse" mit denen manche Camper unterwegs sind. Ganz ohne Neid!

 

 

Hinter dem Zaun sind die letzten Bungalows zu erkennen. Angenommen, wir würden dem Zaun folgen, könnten wir in etwa 200m unser Häuschen entdecken.

Die Straße ist eng, aber asphaltiert. Kein Autoverkehr läßt uns zur Seite springen. Ich entdecke Bäume, die sicher älter sind als ich, und das will was heißen!

 

 

Die Straße ist an beiden Seiten durch Mauern begrenzt. Sie sind alt, sehr alt sogar, aber unglaublich reizvoll.

 

 

Habe ich zu viel versprochen? Hier habe ich den richtigen Durchblick! Hinter all dem Grün liegt das Meer!

 

 

Am Fuss der Mauer wächst diese Pflanze. Eine Passantin nennt mir ihren Namen: Holländische Pfeife. Karl kennt auch ihren deutschen Namen, aber ich bleibe bei Holländischer Pfeife. Ich behaupte sie noch nie vorher gesehen zu haben, und muss zu meiner Schande gestehen, dass sie an unserem Zaun wächst, etwa zwei Meter von unserem Sitzplatz entfernt. Ich muss wohl "Flott auf den Augen" gehabt haben!

 

 

Unsere neue Strecke endet auf einer uns bekannten Wiese, nur etwa einen halben Kilometer weiter entfernt von unserem bekannten Pfad. Aber irgendwie ist alles anders hier noch schöner.

 

 

Das Gelände auf der anderen Bachseite ist terrassiert. Diese Arbeiten sind vor Jahrhunderten von den Mauren geleistet worden, die über einen längeren Zeitraum die Algarve besetzt hatten. Sie haben hier, in dem feuchten Gebiet, das von zahlreichen Gräben durchzogen ist, Reis angebaut.

Der Olivenhain gibt der Landschaft einen besonderen Reiz.

 

 

Wir nähern uns dem Meer: Auf der Düne steht eine windzerzauste Kiefer.

 

 

 

Zwischen den Sandbergen fließt der Alcantilha Fluss ins Meer. Nur bei Ebbe können wir trockenen Fusses das andere Ufer erreichen.

 

 

Dank der Technik locke ich das Meer in meine Nähe. Ich bin immer wieder beeindruckt von der Lautstärke, mit der die Wellen an den Strand schlagen. Das Geräusch hören wir bis in unser Häuschen!

Langsam aber sicher meldet sich mein Magen und wir machen uns zufrieden mit der Welt auf den Rückweg.